Fünfundvierzigstes Männerkochen mit: Edgar Knobloch, Matthias Pietzsch, Stefan
Richter, Gerd Lindgens, Matthias Tepner und als Gastkoch Hermann vom TT Verein
SSV Merten am 07.10.2013 bei Gerhard Lindgens.
Die Speisenfolge dieses Abends:
.
Ich bin froh das wir auf 6 Bräter gegangen sind, einer fehlt immer
und wenn ich es bin.
Aber der Gastgeber kann ja wohl kaum fehlen oder?. Da war mal
was ? schaut einmal her.
Dieses mal fehlte leider Wolfgang, der schwerstens zu ersetzen ist,
aber wie die 6 Bräter nun mal sind war trotzdem schnell für Ersatz
gesorgt. Ich hatte einen lieben Mitstreiter bei der TT Gruppe des SSV
Merten im Visier. Hermann, der passte gut zu uns und war des
Kochens mächtig.
Für diesen Kochabend hatte ich mir einige Gedanken gemacht (was
man nicht glauben möchte), und da ich ein Verfechter der
einheimischen, einfachen, schmackhaften, sättigenden, und alles
was mit en aufhört, Küche bin, hatte ich mir folgendes ausgedacht.
Schweine sind schon ziemlich arme Säue, zumal man sich am meisten nach ihrem Ableben für sie interessiert, und weil sie
wahnsinnig gut schmecken. Sei es nun gebraten, gegrillt, geräuchert, als Steak, Rippchen, Eisbein oder Würstchen.
Es nützt nichts, wenn Vegetarier auf sie verzichten. Auch Moslems, Juden und Ernährungsfanatiker die das Schweinefleisch
gesundheitlich und theologisch verdammen: zu fettig, zuviel Cholesterin und vor allem unrein, es ist und bleibt der Hit an der
Fleischtheke. Selbst bei Norma, Lidl und Aldi.
Die Schweine als Drecksäue zu diffamieren, ist meines Erachtens nach eine echte Sauerei (sehr schönes Wortspiel von mir). Das
Suhlen in Schlamm schützt sie nämlich vor Parasiten und Sonnenbrand. In der Türkei, und anderen südlichen Gefilden, gibt es
kaum Schlamm in denen sich die Leckerchen suhlen könnten. Aber in Deutschland gibt es genug davon. Deutschland ist übrigens
das größte Schweinefleischexportland der EU.
Es scheint an der Zeit, mehr vom Grundnahrungsmittel der Deutschen, nämlich von ihrem fröhlich quiekenden Landleben und ihrer
herzigen Ferkel-Familie zu erfahren. Und Vorsicht, denn es gibt Risiken und Nebenwirkungen: „zuviel Schweinefleisch kann tödlich
sein“, steht leider nicht auf der Packung, aber die Haxen können zurückschlagen: „Erst bringen wir sie um, dann sie uns".
So, das nun mal von mir zum Thema Schweinerei als Kochvergnügen, und jetzt zum heutigen Kochvergnügen:
Schweinkram
Ich hatte da schon einmal etwas vorbereitet. Da das Wetter an diesem
Abend noch recht freundlich war, habe ich den Gruß aus der Küche mit
einem guten Bier auf der Terrasse angerichtet.
Gruß aus der Küche: Schweinkram, was denn sonst
Vorspeise: Schweinemedaillon im Parmaschinkenmantel mit Steinpilz-Gorgonzola-Sauce
Hauptspeise: Geschmorte Rippchen in Honig-Marinade mit Rotkohl und Kartoffelstampf
Nachspeise: Clafoutis mit Mirabellen und Kirschen
Und das war mein Gruß aus der Küche auf "hoffentlich auf gut
Kölsch":
e lecker Frikadelche
e Stöck Schnitzel vun der Sau
e halev Ei
en opjeschneddene Gurk
e stöck opjeschneddene Tomat
e stöck Schoofskies
un ene klätsch Ääpelschlot dobei
Ich glaube, daß diese Kreation schon einmal lecker war und die Geschmacksnerven der Köche für den heutigen Abend aktiviert
hat.
Nachdem wir auf der Terrasse noch etwas erzählt hatten, wurde es kühler und wir begaben uns an
den Ort des heutigen Kochgeschehens.
Ich hatte mich entschlossen an diesem Abend sowohl Bier, Rotwein als auch Weißwein anzubieten.
Hier meine Favoriten für den Abend.
Natürlich zuerst einmal ein leckeres Früh, ein absolutes Muss. Als Rotwein hatte ich einen chilenischen Merlot von MontGras, den
ich auch an die Sauce für die Rippchen gegeben habe. Der Merlot hätte etwas kräftiger sein können, aber ich hatte ja noch etwas
in der Hinterhand. Einen Merlot aus dem Veneto aus dem Hause Lamberti, der war ein kleines bisschen kräftiger. Dann gab es noch
einen Bardolino aus dem Hause Montecelli, der sehr süffig war. Insgesamt eine gute Auswahl, der das leckere Essen unterstrich.
Die Vorspeise: Schweinemedaillon im
Parmaschinkenmantel mit Steinpilz-Gorgonzola-Sauce
Zutaten:
6 Schweinemedallions
6 Scheiben Parmaschinken
2 EL Dijonsenf
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 handvoll getrocknete Steinpilze, frisch, getrocknet oder aus dem Glas
200 ml Weißwein, 100 ml Sahne, 100 ml Crème fraîche , 100 g Gorgonzola
Petersilie, Fett zum Braten
Salz, Pfeffer, Kalbsfond zum abschmecken
Bandnudeln als halbfertig Produkte, teurer aber klasse im Geschmack.
Es wurde noch eine kleine Absprache gehalten, und schon fingen Stefan und Edgar mit der Zubereitung der Vorspeise an.
Vorbereitung:
Evtl. Steinpilze unter fließenden Wasser abspülen und in einer Schüssel mit warmen Wasser für 30
min einweichen.
Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, Petersilie klein hacken. Steinpilze nach Einweichzeit klein
hacken. Gorgonzola in Stücke schneiden.
Zubereitung:
Einen großen Teller mit Senf einstreichen, die Medaillons darauf legen, salzen und pfeffern. Die
Medaillons wenden und nochmals salzen und pfeffern. Danach die Medaillons mit Parmaschinken
umwickeln.
Fett in einer Pfanne erhitzen, die Medaillons von jeder Seite anbraten bis der Schinken schön
goldbraun ist. Die Medaillons herausnehmen und auf einem Teller beiseite stellen.
Im übrigen Fett die Frühlingszwiebeln anbraten und die klein gehackten Steinpilze dazugeben.
Alles mit Weißwein ablöschen und etwas verdampfen lassen. Dann etwas Steinpilzflüssigkeit
dazugeben und die Sahne dazugießen.
Das Ganze etwas einkochen lassen und mit einem Schuss Kalbsfond abschmecken. Die Gorgonzola-
Würfel in der Sauce schmelzen lassen. Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun das
Fleisch wieder in die Sauce geben und bei kleiner Hitze 10 – 15 Minuten ziehen lassen. Mit
Petersilie servieren.
Die Bandnudeln, es gibt da eine topp Qualität auch bei REWE, bissfest in Salzwasser zubereiten.
Und schon war die Vorspeise fertig. Das wäre auch ein Hauptgericht für Sonntags, lecker, bekömmlich, leicht zuzubereiten, das
können auch die 6 Bräter. Eure Frauen würden sich wundern. Und hier noch ein paar Bilder zur Vorspeise:
Nachdem wir gesättigt waren, mit unserem Gast geplaudert und ein Gläschen Wein getrunken
hatten ging es an die Zubereitung der Hauptspeise.
Da wir bis jetzt wenige Schmorgerichte hatten, und noch nie Rippchen, was übrigens im Rheinland
ein beliebtes Essen ist, hatte ich mich für dieses rheinländisches Gericht entschieden Geschmorte
Rippchen Sauerkraut und Kartoffelstampf .
Hauptspeise: Geschmorte Rippchen in Honig-Marinade mit Rotkohl
und Kartoffelstampf
Ein Bild wie gemalt, das Essen einfach aber gut.
Die Rippchen
Zutaten für 6 Portion:
2 1/2 kg dicke Rippchen
2 große Zwiebel
3 mittelgroße Tomaten
3 Lorbeerblätter, 6 Pimentkörner
Salz und Pfeffer
Bienenhonig
Butter und 2 EL Saucenbinder
Fleisch waschen, mit Salz und Pfeffer einreiben dann mit dem Honig ,aber nicht zu viel,einpinseln ,
Butter in einer Pfanne schmelzen und das Fleisch darin von allen Seiten schön braun braten.
Wenn die Rippchen alle angebraten sind, wandern sie ab in den Bräter, in dem sie dann ca 70-90
Minuten köcheln bis sie fast vom Knochen fallen. Nun noch einmal abschmecken, mit Kartoffelmehl
und etwas Wasser oder Gemüsebrühe verrühren und die Soße damit binden.
Die Rippchen hat unser Gastkoch Hermann zubereitet, mit ein paar Zutaten und kleinen
Abänderungen meines Vorschlags, aber vom Resultat her ausgezeichnet. Wunderbar gemacht
Hermann.
In der Zwischenzeit wurde der Rotkohl angerichtet und die Kartoffeln geschält und gekocht.
Der Rotkohl
Zutaten für 6 Portion:
Die Einkaufsliste:
2 ½ Gläser Rotkohl vom Seidel
2 große
Zwiebeln
4 Äpfel, saure
90 g Schweineschmalz oder Gänseschmalz
2 Lorbeerblätter, Gewürznelken, Salz
3 EL Essig
200 ml
Wasser
2 EL Mehl (Weizenmehl)
3 EL Gelee (Johannisbeergelee)
Zucker
Und ab gehts.
Wenn ich nicht zuviel Zeit habe, nehme ich auch gerne den Rotkohl vom Seidel, wenn man den verfeinert, siehe Einkaufsliste, ist
auch dieser Rotkohl ein Leckerchen.
Zwiebel abziehen, würfeln. Die Äpfel schälen, entkernen und würfeln. Das Gänseschmalz zerlassen,
die Zwiebel darin hellgelb rösten, den Kohl dazugeben, andünsten, die Äpfel, 1 Lorbeerblatt, einige
Gewürznelken, Salz, Zucker, 2 EL Essig, Johannisbeergelee, Wasser hinzufügen und gar dünsten
lassen. 1 EL Weizenmehl mit 2 EL Wasser anrühren, den Rotkohl damit binden, mit Salz, Zucker,
Essig abschmecken. Dünstzeit ca. 1 Stunde. Der Rotkohl konnte nun in Ruhe vor sich hin dünsten.
Über die Zubereitung eines Kartoffelstampfs brauche ich wohl nichts mehr zu berichten, das
können wir alle.
Obwohl ich angedacht hatte eine Polenta zu machen, Matthias hatte sich schon gefreut die Polenta
zuzubereiten, habe ich mich für Kartoffelstampf entschieden. Aber, Matthias möge mir verzeihen,
Rippchen, Rotkohl und Polenta, passt nicht so ganz, obwohl ??????.
Uns so genossen wir dann die Hauptspeise. Ein gutes Glas Wein, einen vollen Teller
und noch genügend Nachschub in den Schüsseln.
Ein paar Bilder zur Hauptspeise:
Jetzt kam das was kommen musste, die leidliche Nachspeise. Wie immer hatte keiner mehr Lust noch die Nahspeise zu machen.
Keiner????, oh doch, einen gibt es immer. Stefan hat sich unserer Nachspeise angenommen, der ist unermüdlich fleißig.
Dankeschön Stefan.
Unser Stiefkind die Nachspeise: Clafoutis mit
Mirabellen und Kirschen
Es sieht zwar lecker aus, aber geschmeckt hat es mir nicht
Zutaten für 6 Ofenfeste Förmchen (Durchmesser ca. 12 cm)
450 g Kirschen (tiefgekühlt, bereits entsteint oder aus dem Glas)
450 g Mirabellen (Glas)
90 g Butter
5 Eier (Größe M), 75 g Puderzucker
4 Msp. gemahlener Kardamon, 1 Prise Satz
4 TL fein abgeriebene Zitronenschale (Bio)
190 g Mehl. 50 g gemahlene Mandeln
230 ml Milch
Und so geht es:
1. Kirschen auftauen oder den Saft abtropfen lassen. Mirabellensaft gut abtropfen lassen. Nach Belieben Mirabellen halbieren,
falls nötig, noch entsteinen.
2. Butter zerlassen, die Förmchen damit einpinseln. Übrige Butter (ca. 50 g) für den Teig beiseite stellen. Ofen auf 180 Grad
(Umluft: 160 Grad) vorheizen.
3. Eier mit Puderzucker, Kardamom, Salz und Zitronenschale schaumig schlagen. Beiseitegestellte Butter, Mehl, Mandeln und
Milch unterrühren.
Das war das letzte Mal, daß ich den Nachtisch bei mir an dem Kochabend gemacht habe, beim nächsten mal bereite ich den
komplett tagsüber vor und bringe ihn abends auf den Tisch.
Es war ein schöner und ruhiger Abend, der viel zu schnell zu Ende war. Das nächste Männerkochen ist am 09.11.2013 bei
Wolfgang, Weihnachtsessen.
Ich glaube daß wir da wieder einmal etwas besonderes zubereiten, (KAISERSCHMARREN die 5?) und auch besonders viel arbeiten
müssen. Ich freue mich trotzdem schon auf den nächsten Abend. Bei mir ist es jetzt 10:00 am 09.11.2013, und ich bin froh daß
ich meinen Kochabend fertig geschrieben habe und ihn nachher ins Netz stellen kann.
Bis dann, euer Kochberichtserstatter Gerd.
Die Rezepte als PDF.
Gerhards Pinnwand